Zwei junge Männer sitzen in einer Bibliothek und lesen.

Studieren mit Behinderung

Ein Studium zu schaffen ist nicht so einfach. Prüfungen, Vorlesungen und Lernstoff sind viel anspruchsvoller als in der Schule. Für Menschen mit Behinderung kann es noch zusätzliche Schwierigkeiten durch ihre Behinderung geben. Deswegen sollten sich Studierende mit Behinderung schon vor dem Studium über oder informieren. Viele Universitäten haben Beratungsstellen, die bei Fragen helfen können.

Wie barrierefreie müssen Universitäten sein?

Universitäten müssen dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderung während des Studiums nicht benachteiligt werden. Menschen mit Behinderung sollen möglichst ohne fremde Hilfe studieren können. So steht es im Hochschulrahmengesetz (Paragraf 2, Absatz 4). Das Gesetz soll die von Menschen mit Behinderung am Hochschulleben sicherstellen.

Doch Studierende mit Behinderung werden durch im Studium noch immer benachteiligt. So fehlen zum Beispiel Fahrstühle, es gibt keine Skripte zu Vorlesungen und barrierefreie Unterrichtsmaterialien fehlen.

Wo gibt es Beratung für Studierende mit Behinderung?

In Deutschland gibt es viele unterschiedliche Studienfächer. Eine gute Beratung ist sehr hilfreich, damit Studierende das passende Fach finden. Außerdem gibt es viele weitere Fragen: Welche Hochschulart ist die richtige, also eher Universität, Fachhochschule oder doch duales Studium? Wo möchte ich studieren? Welche Abiturnoten sind Voraussetzung? Welche Schwerpunkte hat die Uni und wie sind die Chancen auf einen Arbeitsplatz nach dem Studium?

Es gibt Beratungsstellen an Universitäten selbst, bei Arbeitsagenturen oder in Schulen. Viele Universitäten bieten auch Tage der offenen Tür an oder informieren auf ihren Internetseiten.

Eine Übersicht über Beratungsangebote für Studieninteressierte und Studierende bietet das Studentenwerk.

Informations- und Beratungsstelle "Studium und Behinderung"

Studieninteressierte und Studierende können sich auch an die Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) des Deutschen Studentenwerks wenden. Wichtige Adressen und Informationen sind im "Handbuch Studium und Behinderung" zusammengefasst. Darin stehen Informationen, zum Beispiel zur Bewerbung und Zulassung oder zu Nachteilsausgleichen bei Prüfungen. Auf der Internetseite stehen auch aktuelle Informationen zum Semesterbeginn, zu Info-Veranstaltungen, Seminaren oder zum Berufseinstieg.

Barrierefreiheit der Universität prüfen

Für Menschen mit Behinderung kann es wichtig sein, sich vor dem Studium über die Barrierefreiheit der Universität zu informieren:

  • Komme ich in Seminarräume, zu Vorlesungen, kann ich Geräte nutzen, gibt es barrierefreie Informationen?
  • Gibt es passende Wohnungen?
  • Wie komme ich zur Universität? Gibt es barrierefreie Busse oder Bahnen?
  • Brauche ich eine fürs Studium?
  • Muss ich mir oder Geräte kaufen? Wo bekomme ich dafür finanzielle Unterstützung?
  • Gibt es für mich passende Ärzt*innen, *innen?
  • Gibt es finanzielle Hilfe für Studierende mit Behinderung?

Unterstützung und Beratung im Studium und vor Ort

An fast allen Universitäten gibt es Beauftragte für Studierenden mit Behinderung und Krankheit. Sie beraten Studierende und Studieninteressierte. Außerdem setzen sich dafür ein, dass die Universität und barrierefrei wird. An vielen Universitäten gibt es Gruppen von Studierenden mit und ohne Behinderung, die ebenfalls Studieninteressierte und Studierende beraten. Auch die Allgemeinen Studierendenausschüsse (AStAs) bieten meist eine Beratung für Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit an.

Auf den Internetseiten der Universitäten gibt es meist mehr Informationen zur Barrierefreiheit und Beratung.

Studierende mit Behinderung und BAföG

Für Studierende mit Behinderung gibt es besondere Regeln beim : zum Beispiel gilt eine höhere Altersgrenze bei Studienbeginn oder die Förderungs-Dauer kann länger sein als bei Studierenden ohne Behinderung. Diese besonderen Regeln werden auch "Nachteilsausgleiche" genannt. Informationen zu den Nachteilsausgleichen beim BAföG lesen Sie auf der Internetseite des Deutschen Studentenwerks.

Nachteilsausgleiche im Studium prüfen

Studierende mit Behinderung und chronischer Krankheit sollten sich über Nachteilsausgleiche informieren. Aus Angst vor verzichten manche Studierende mit Behinderung darauf. Die Beauftragten für Studierende mit Behinderung bieten dazu Beratung. Persönlichen Angaben von Studierenden werden dabei streng vertraulich behandelt. Das Deutsche Studentenwerk hat Infos zu Nachteilsausgleichen im Studium und in Prüfungen zusammengestellt. 

Nachteilsausgleiche im Studium sind möglich bei:

  • Studienzulassung (Härtefallantrag)
  • Prüfungen (Zeitverlängerungen)
  • Studienzeit-Verlängerung (Befreiung von Langzeitstudiengebühren)

Wo gibt es Beratung für den Einstieg ins Berufsleben?

Für viele Akademiker*innen mit Behinderung ist es schwierig, nach dem Studium eine Arbeitsstelle zu finden. Das Netzwerk „iXNet“ hilft ihnen den passenden Beruf oder eine Arbeitsstelle zu finden. Das unterstützt auch Menschen mit Behinderung, die ein Studium beginnen möchten. Und es hilft Absolvent*innen mit Behinderung bei der Gründung einer eigenen Firma.

Zuletzt aktualisiert am 30. Juli 2024

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