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Hilfen zur Erziehung

In jeder Familie gibt es hin und wieder Streit. Streit zwischen den Eltern oder zwischen Eltern und Kindern. Wenn die Streitereien immer öfter vorkommen, ist das eine große Belastung. Eltern und Kinder brauchen dann manchmal Unterstützung. Erziehungshilfen bieten diese Unterstützung. Erziehungshilfen ist der Name für verschiedene Hilfs-Angebote bei Problemen und in Krisen-Situationen von Familien. Häufig bieten Jugendämter und Wohlfahrtsverbände diese Hilfen an.


Was sind Hilfen zur Erziehung?

Ärger und Probleme in Familien entstehen zum Beispiel durch die Trennung der Eltern, durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit. Falls Sie in so einer Situation sind, können Sie Hilfe beim Jugendamt bekommen. Das Jugendamt ist für alle Familienmitglieder da und versucht zu helfen. Sowohl den Eltern als auch den Kindern und Jugendlichen.
Erziehungsberechtigte haben einen rechtlichen Anspruch auf Hilfe zur Erziehung. Die Rechtsgrundlage ist das Kinder- und Jugendhilfegesetz im 8. Sozialgesetzbuch (SGB VIII, Paragrafen 27 bis 40).
 
Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene können sich auch allein Hilfe beim Jugendamt holen. Die Eltern müssen davon nichts erfahren, wenn die Jugendlichen das nicht wollen. Nur wenn die Kinder und Jugendlichen damit einverstanden sind, spricht das Jugendamt mit den Eltern.

Welche Hilfe- und Unterstützungsangebote gibt es?

Wenn Sie Hilfe vom Jugendamt erhalten möchten, müssen Sie sich dort melden. Die Hilfe ist keine Pflicht, sondern ein Angebot. Der erste Schritt ist oft ein Beratungsgespräch mit Mitarbeiter*innen vom Jugendamt. Dort können Sie Ihr Problem erklären. Die Mitarbeiter*innen können Ihnen Vorschläge machen, wie man das Problem lösen könnte. Zum Beispiel gibt es diese Möglichkeiten:

  • Ein*e Therapeut*in versucht in Gruppensitzungen der Familie zu helfen.
  • Pädagog*innen beraten und unterstützen Eltern bei Fragen in der Erziehung.
  • Psycholog*innen oder Sozialpädagog*innen versuchen einzelnen Familienmitgliedern zu helfen.
  • Kinder bekommen Hilfe, wenn die Eltern eine psychische Krankheit haben.
  • Betreuung und Versorgung eines Kindes in einer Notsituation. Zum Beispiel kann das Kind für eine gewisse Zeit in eine Pflegefamilie oder in ein Wohnheim kommen.

Erziehungshilfen von freien Organisationen

Sie können auch Hilfe bei den freien Wohlfahrtsverbänden erhalten, wie zum Beispiel der Caritas, der Arbeiterwohlfahrt oder dem Paritätischen Wohlfahrtsverband.
Auch Pro Familia bietet Hilfen zur Erziehung an. Sie können sich bei einem dieser Organisationen melden und nach Hilfe fragen. Die Beratung ist meist kostenlos. Die Kosten für Lehrgänge oder Hilfeangebote kann ebenfalls das Jugendamt übernehmen.
Der Verein nestwärme e.V. bietet Beratung für Familien mit Kindern mit Behinderung oder chronischer Erkrankung. Zum Angebot von nestwärme e.V. gehört auch die ambulante Hilfe zur Erziehung.
 
In vielen deutschen Städten gibt es auch Erziehungshilfen für Familien mit Migrationsgeschichte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sprechen oft mehrere Sprachen. Sie wissen, welche Probleme Menschen mit Migrationsgeschichte haben können. Oft aus eigener Erfahrung. Dadurch können sie gut beraten und Hilfe anbieten. Beispiele dafür sind der Verein PLANB Ruhr e.V. in der Stadt Bochum und der Verein PIBEI e.V. in Düsseldorf.

Tipp: Online-Beratung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Die Caritas Deutschland bietet eine
Online-Beratung für Kinder und Jugendliche, die Fragen oder Sorgen haben. Die Beratung ist kostenlos.
Außerdem gibt es von der Caritas eine
Online-Beratung für junge Erwachsene zwischen 20 und 26 Jahren.

Weitere Informationen

  • Auf der Internetseite bke-Elternberatung können Sie nach Hilfeangeboten vor Ort suchen. Dort können Sie sich auch mit anderen Eltern über Probleme im Chat unterhalten. Erfahrene Mitarbeiter*innen leiten die Gespräche.
  • Die Internetseite bke-Jugendberatung bietet Online-Beratung für Jugendliche. Und die Möglichkeit zum Chat mit anderen Jugendlichen. Das Angebot ist anonym und kostenlos.
  • Auf der Internetseite des bayerischen Staatsministeriums bekommen Sie einen Überblick zu den Erziehungshilfen.
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