Eine Gruppe junger Demonstranten, die durch einen Park laufen. Sie halten ein Transparent auf dem steht: "#Mission Inklusion - Die Zukunft beginnt bei Dir".

Selbsthilfe

In der Selbsthilfe schließen sich Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen zusammen. Selbsthilfe bedeutet Gemeinschaft. Oft auch gegenseitiges Verständnis und Freundschaft. In und -Vereinen lernen sich Menschen kennen. Sie sprechen über ihre Erfahrungen und tauschen Informationen aus. Zum Beispiel über ihre Behinderung oder . Sie geben sich Tipps im Umgang mit Behörden, über Beratungs-Angebote und über Möglichkeiten der Unterstützung.

Was ist Selbsthilfe?

In Deutschland gibt es etwa 100.000 Selbsthilfe-Gruppen. Über 3 Millionen Menschen sind darin aktiv.
Die Mitglieder einer Selbsthilfe-Gruppe haben oft ähnliche Erfahrungen gemacht. Sie befinden sich in vergleichbaren Lebenssituationen und wollen ihre Erlebnisse teilen. So können sich zum Beispiel Menschen mit einer Körperbehinderung zu einer Selbsthilfe-Gruppe zusammenschließen. Oder Menschen mit einer bestimmten Krankheit, zum Beispiel Krebs oder . Es gibt auch viele Gruppen von Angehörigen, die den Kontakt zu Gleichbetroffenen suchen. Die Mitglieder von Selbsthilfe-Gruppen treffen sich meistens regelmäßig, zum Beispiel einmal im Monat. Bei ihren Treffen sprechen sie über ihre Erfahrungen, Probleme und Erfolge. Professionelle Unterstützung haben sie dabei meistens erst einmal nicht.
In den Selbsthilfe-Gruppen geht es also oft um eine besondere Behinderung oder chronische Krankheit. Dabei unterstützen sich die Mitglieder der Gruppen gegenseitig.
Selbsthilfe-Gruppen können aber auch gesellschaftliche und politische Ziele haben. Zum Beispiel wollen sie bessere Gesetze für Menschen mit Behinderung erreichen. Oder sie fordern bessere am Leben in der Gesellschaft. Bei diesen Themen gibt es Überschneidungen mit der Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung.

Wie finde ich die passende Selbsthilfe-Gruppe?

Wenn Sie eine passende Selbsthilfe-Gruppe suchen, dann können Sie sich an die NAKOS wenden. 

Meist können Sie auch in Ihrer Nähe eine Selbsthilfe-Kontaktstelle finden.
In Deutschland gibt es mehr als 300 Selbsthilfe-Kontaktstellen. Dies sind professionelle und eigenständige Beratungsstellen mit eigenen Räumen. Das bedeutet: Sie beraten und informieren unabhängig von . Die Mitarbeiter*innen der Kontaktstellen kennen alle Selbsthilfe-Gruppen in einer Region oder an einem Ort und können Ihnen den Kontakt zu den Gruppen vermitteln. 
Sie können auch direkt bei der NAKOS anrufen und Ihre Frage zur Selbsthilfe stellen. Die Telefonnummer lautet: 030 - 31 01 89 60.
 
Außerdem können Sie hier nach passenden Selbsthilfe-Gruppen suchen: Adressen vor Ort.

NAKOS - Kontakte zu Selbsthilfe-Gruppen

NAKOS steht für "Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen“. 
Auf der Internetseite der NAKOS können Sie nach passenden Gruppen vor Ort suchen. Gibt es keine Gruppe, kann Ihnen die NAKOS auch bei der Gründung einer neuen Gruppe helfen.

Zur Internetseite der NAKOS

Digitale Selbsthilfe

Logo der NAKOS Nationale Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe

Es gibt immer mehr Selbsthilfe-Gruppen, die digitale Möglichkeiten für sich nutzen. Das bedeutet, sie treffen sich per Video- oder Telefonkonferenz oder per . Außerdem haben manche Gruppen eine Internetseite, ein Internet-Forum oder nutzen eine App. 
Während der Corona-Pandemie sind Online-Treffen für viele Gruppen selbstverständlich geworden. Besonders für Menschen, die sich nicht gut bewegen können oder die auf dem Land wohnen, sind digitale Treffen eine gute Möglichkeit.

Von der NAKOS gibt es das Projekt „Digitale Selbsthilfe“. Ziele des Projektes sind:

  • Über die Möglichkeiten der digitalen Selbsthilfe zu informieren.
  • Menschen aus Selbsthilfe-Gruppen und aus Kontaktstellen zu vernetzen.
  • Bei der digitalen Selbsthilfe-Arbeit zu unterstützen.

Auf der Internetseite Digitale Selbsthilfe können Sie digitale Selbsthilfegruppen in Deutschland finden. Bei der Suche haben Sie die Möglichkeit, nach Gruppen aus über 100 Themen-Bereichen zu suchen. Zum Beispiel können Sie nach einer Selbsthilfe-Gruppe zum Thema Depression, oder Krebs suchen.
Selbshilfe-Gruppen, die digital arbeiten möchten, können sich in die Datenbank aufnehmen lassen. Das geht mittels einer Online-Anmeldung auf der Internetseite der NAKOS.

Von der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Selbsthilfe gibt es das Info-Heft "Selbsthilfe Digital". Darin gibt es viele Tipps, Infos und Checklisten für digitale Treffen und Veranstaltungen von Selbsthilfe-Gruppen. Sie können das Info-Heft kostenlos auf der Internetseite der BAG herunterladen.

Selbsthilfe für junge Menschen

Eine Gruppe junger Menschen liegt mit geschlossenen Augen sternförmig auf einer Wiese.

„Schon mal an Selbsthilfe-Gruppen gedacht?“ heißt die Internetseite für junge Menschen und Selbsthilfe. Die Seite informiert junge Menschen über die Möglichkeiten der Selbsthilfe. Zum Beispiel über Selbsthilfe für Studierende mit seelischen Problemen in Leipzig, junge Frauen gegen Krebs in Frankfurt oder junge Erwachsene mit Depression in Freiburg.
Junge Menschen können hier die passende Selbsthilfe-Gruppe finden. Die Seite bietet eine Suchfunktion für Selbsthilfegruppen. Sie können nach Postleitzahl und/oder nach Thema suchen.

Wie kann Selbsthilfe dem einzelnen Menschen helfen?

Menschen mit einer bestimmten Behinderung oder chronischen Krankheit erleben manchmal Situationen, die kaum einer ohne diese Behinderung oder Krankheit verstehen kann. Sie machen Erfahrungen und haben Fragen, die nicht alltäglich sind. In einem Selbsthilfe-Verein sind Menschen, die solche Situationen kennen. Durch gemeinsame Erfahrungen fühlen sich viele Menschen besser verstanden. Sie erleben, dass auch andere Menschen ähnlich fühlen. Dadurch können sich die Mitglieder von Selbsthilfe-Gruppen gegenseitig stärken und unterstützen. Und sie geben sich gegenseitig Tipps. Zum Beispiel den Kontakt zu Ansprechpartner*innen, Ärzt*innen und *innen, mit denen sie gute Erfahrungen gemacht haben.

Welche Ziele hat die Selbsthilfe?

Die Selbsthilfe kann viele verschiedene Ziele haben. Es geht oft um die Verbesserung der Lebenssituation für die Mitglieder. Aber auch darum, andere Menschen und die Gesellschaft auf die eigene Situation aufmerksam zu machen. Eine starke Gemeinschaft von Menschen mit gleichen Interessen kann mehr erreichen als ein einzelner. Ziele der Selbsthilfe sind zum Beispiel:

  • Kennenlernen anderer Menschen mit ähnlicher Erfahrung
  • Gesellschaft und gemeinsame Aktionen
  • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Information durch Fachvorträge oder Lehrgänge
  • Austausch von Informationen über Hilfs-Angebote
  • Verbesserung der persönlichen Situation der Mitglieder
  • Abbau von in der Gesellschaft
  • Verbesserung der rechtlichen Situation

Wie arbeiten Selbsthilfe-Gruppen?

Mehrere Menschen sitzen an einem Tisch und sprechen miteinander.

Es gibt Gruppen und Organisationen zu fast allen Arten von Behinderung und chronischen Krankheiten. Die Gruppen organisieren sich in einzelnen Städten und Gemeinden, in den Bundesländern und auf Bundesebene. Die Dachorganisation der einzelnen Gruppen und Verbände ist die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Selbsthilfe.

Die eine Selbsthilfe gibt es nicht, sondern viele verschiedene Formen. Es gibt keine festen Regeln für die einzelnen Gruppen. Sie arbeiten so, wie sie es selbst für sinnvoll halten. Selbsthilfe-Gruppen organisieren sich freiwillig und ehrenamtlich. Menschen mit Behinderung oder Krankheit und deren Angehörige haben hier das Sagen. Sie bestimmen selbst. Die Mitglieder einer Gruppe sind normalerweise gleichberechtigt. Manchmal übernimmt eine Person die Leitung.

Mehr Informationen zu Selbsthilfe-Gruppen, die zusammenarbeiten, lesen Sie im Familienratgeber-Artikel Netzwerke von Selbsthilfegruppen.

Zuletzt aktualisiert am 20. November 2024

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