Eine schwangere Frau hält die Hände auf ihrem große Bauch, im Hintergrund sitzt ein Arzt.

Beratung vor der Geburt

Schwangere Frauen machen sich oft sehr viele Gedanken: Geht es dem Baby gut? Wird es gesund sein? Habe ich oder der Vater eine Krankheit, die wir an das Baby vererben könnten? Beratungsstellen für schwangere Frauen bieten Antworten auf diese Fragen. Sie helfen auch bei Fragen zum Thema Baby mit Behinderung. Die Beratung ist immer freiwillig und kostenlos. In den Beratungsstellen arbeiten erfahrene Berater*innen.

Untersuchungen vor der Geburt

Sehr viele schwangere Frauen gehen zu Vorsorge-Untersuchungen bei einem Arzt, einer Ärztin, einer Hebamme oder einem Entbindungspfleger. Dort prüfen Ärzt*innen, Hebamme oder Entbindungspfleger, ob es dem werdenden Kind und der Mutter gut geht. Bei diesen Untersuchungen kann herauskommen, dass das Kind eine Behinderung oder Krankheit hat. Beratungsstellen wollen Eltern in dieser Situation helfen. Eltern können auch vor einer Schwangerschaft zu einer Beratungsstelle gehen. Mit den Berater*innen können Eltern gemeinsam über Fragen sprechen. Zum Beispiel:

  • Will ich Untersuchungen vor der Geburt?
  • Welche Untersuchungen sind für mich die richtigen?
  • Was passiert, wenn mein Kind eine Behinderung hat?
  • Welche Hilfen gibt es für Eltern, die ein Kind mit Behinderung bekommen?
  • Kann ich mit Eltern sprechen, die ein Kind mit Behinderung haben?

Die Beratung für schwangere Frauen ist kostenlos und vertraulich. Das heißt, die Berater*innen dürfen niemandem von dem Gespräch erzählen.

Wo kann ich mich beraten lassen?

Beratungsstellen für schwangere Frauen gibt es in ganz Deutschland. Viele Beratungsstellen sind von der evangelischen oder katholischen Kirche. Doch es gibt auch Beratung von anderen Organisationen oder Vereinen. Hier einige Beispiele:

  • Arbeiterwohlfahrt
  • Pro Familia
  • Deutsches Roten Kreuz
  • Caritas
  • Diakonie
  • donum vitae

Sie können auch bei Ihrer Stadt oder Gemeinde nachfragen, wo es Beratungsstellen für Frauen gibt.

Auf der Internetseite familienplanung.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung können Sie nach Beratungsstellen in Ihrer Nähe suchen.

Beratung über Telefon, per E-Mail oder Chat möglich

Sie können sich unterschiedlich beraten lassen: Zum Beispiel können Sie zu einer Beratungsstelle gehen und persönlich mit einem Berater oder einer Beraterin sprechen. Sie können aber auch per Telefon, oder Mail Ihre Fragen stellen. Sie können selbst entscheiden, ob Sie Ihren Namen nennen wollen oder nicht. Diese Beratungen sind immer kostenlos.

Beratungsstellen für Genetik

Eine Schwangere bei der Ultraschalluntersuchung.

Manche Behinderungen oder Krankheiten können von den Eltern auf das Kind vererbt werden. Das heißt: Wenn die Mutter, der Vater oder andere Familienangehörige eine Behinderung oder Krankheit haben, können sie die Krankheit oder Behinderung vererben. Dies ist sehr selten. Ob eine Behinderung oder Krankheit vererbt werden kann, können Ihnen Beratungsstellen für sagen. Sie können vor oder während der Schwangerschaft zu diesen Beratungsstellen gehen.

In den Beratungsstellen für Genetik untersuchen Ärzt*innen beide Eltern sehr gründlich. Die Ärzt*innen nehmen den Eltern zum Beispiel Blut ab oder nehmen eine Probe des Fruchtwassers.

Bevor Sie zu so einer Untersuchung gehen, sollten Sie wissen: Es kann herauskommen, dass Sie oder Ihr*e Partner*in den Kindern eine Krankheit oder Behinderung vererben könnte. Manchmal kommt heraus, dass Sie oder Ihr*e Partner*in eine Krankheit hat. Für Paare oder werdende Eltern können diese Ergebnisse zu schwierigen Situationen führen.

Bevor Sie zu so einer Untersuchung gehen, können Sie auch zu einer Beratungsstelle gehen. Sie können dort über all Ihre Fragen oder Ängste sprechen, wie zum Beispiel:

  • Was bedeutet es, wenn ich oder mein*e Partner*in krank ist?
  • Was kann ich tun, wenn ich oder mein*e Partner*in meinem Kind vielleicht eine Krankheit vererbt?
  • Mit wem kann ich sprechen, wenn ich nicht weiß, was ich tun soll?
  • Was machen andere Eltern?

Kontakt mit Eltern von Kindern mit Behinderung

Bekommen Eltern die Nachricht, dass ihr Baby eine Behinderung hat, fühlen Sie sich oft allein und hilflos. Manche Eltern denken darüber nach, ob sie überhaupt ein Kind mit Behinderung zur Welt bringen wollen. Bei dieser schweren Entscheidung, kann der Kontakt zu anderen Eltern helfen. Wenn Sie gerne mit Eltern von Kindern mit Behinderung sprechen wollen, können Sie in Beratungsstellen danach fragen.

Auf der Internetseite des Vereins Kindernetzwerk e.V. können Sie andere Eltern mit einem Kind mit Behinderung anschreiben.

Sie können auch in den Beratungsstellen für schwangere Frauen nach Vereinen und Verbänden fragen, die Kontakt zu anderen Eltern vermitteln.

Kostenlose Broschüre zum Thema: Wenn erst mal alles anders ist

Die Aktion Mensch hat den Ratgeber "Wenn erst mal alles anders ist" in Zusammenarbeit mit erfahrenen Eltern von Kindern mit Behinderung geschrieben. In dieser Broschüre finden Eltern die ersten grundlegenden Informationen zum Thema Kind mit Behinderung oder .

Mehr über die Broschüre erfahren und kostenlos bestellen

Zuletzt aktualisiert am 23. Oktober 2024

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