Persönliche Zukunftsplanung
Wie möchten Sie gerne leben? Vielleicht wünschen Sie sich Veränderung in Ihrem Leben? Zum Beispiel wollen Sie nicht mehr in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten. Oder Sie möchten sich Ihren Traum von einer Reise erfüllen. Dann kann eine Persönliche Zukunftsplanung genau das Richtige für Sie sein. Eine Persönliche Zukunftsplanung soll dabei helfen, dass Sie Ihren persönlichen Zielen und Wünschen näherkommen. Freunde, Bekannte, Familie oder Expert*innen können Sie dabei unterstützen.
Was ist die Persönliche Zukunftsplanung?
Persönliche Zukunftsplanung bedeutet, dass Sie über Ihr Leben und Ihre Zukunft nachdenken. Zusammen mit Freund*innen und Familie stellen Sie sich wichtige Fragen zu Ihrer Zukunft. Zum Beispiel:
- Womit bin ich in meinem Leben unzufrieden?
- Was möchte ich in meinem Leben ändern?
- Was sind meine Stärken?
- Wie sieht eine gute Zukunft für mich selbst aus?
- Was sind meine Träume und meine Ziele für die Zukunft?
- Was kann ich tun, um diese Ziele zu erreichen?
- Wer kann mir dabei helfen?
Bei der Zukunftsplanung finden Sie neue Wege, um Ihre Ziele zu erreichen. Sie entwickeln neue Ideen und Pläne für Ihre Zukunft. Ihr Traum ist zum Beispiel, eine Ausbildung zu machen oder in einer Wohngemeinschaft zu leben. Vielleicht wollen Sie eine andere Sprache lernen oder eine Reise nach Spanien unternehmen.
Wenn Sie ein Ziel festgelegt haben, dann denken Sie darüber nach, wie Sie dieses Ziel erreichen können. Oder wie Sie Ihrem Ziel näher kommen können. Dabei können Freund*innen, Ihre Eltern, Geschwister, Kolleg*innen, Nachbar*innen helfen.
So planen Sie eine gute Zukunft für sich selbst.
Wer kann eine Persönliche Zukunftsplanung machen?
Alle Menschen können eine Persönliche Zukunftsplanung machen. Es ist egal, wie alt Sie sind, ob Sie eine Behinderung oder haben. Eine Persönliche Zukunftsplanung kann besonders interessant sein,
- wenn Sie das Gefühl haben, dass sich in Ihrem Leben etwas ändern muss,
- wenn Sie denken, dass Sie keine guten Aussichten für Ihre Zukunft haben,
- wenn Sie Ziele haben, die Sie erreichen wollen,
- wenn sich in Ihrem Leben etwas stark verändert hat.
Auch wenn Sie ein besonderes Ereignis erleben, können eine Persönliche Zukunftsplanung machen. Das können ganz unterschiedliche Lebens-Ereignisse sein. Zum Beispiel dann:
- wenn Sie ein Kind bekommen,
- wenn die Kinder von zu Hause ausziehen,
- wenn Sie einen neuen Job anfangen,
- wenn Sie die Schule abschließen,
- wenn Sie Ihren Partner oder Ihre Partnerin verloren haben oder
- wenn Sie in Rente gehen.
Wie läuft die Persönliche Zukunftsplanung ab?
1. Vorbereitung
Als erstes sollten Sie mit Fachleuten für Persönliche Zukunftsplanung sprechen. Kontakt zu solchen Fachleuten können Sie über das Netzwerk Persönliche Zukunftsplanung bekommen. Gemeinsam klären Sie wichtige Fragen: Zum Beispiel, was Sie in Ihrem Leben ändern möchten. Oder was Ihr Traum oder Ihre Ziele sind. Wenn Ihr Traum ist, nach Spanien zu reisen, dann erklären Sie das dem Experten oder der Expertin. Sie erzählen auch von Ihren Stärken und von Ihren Interessen.
Sie überlegen also als erstes, welche Ideen und Pläne Sie haben. Die Expert*innen für Zukunftsplanung unterstützt Sie dabei, entscheiden aber nicht für Sie. Wichtig ist, dass Sie selbst sagen, was Sie wollen und was Ihre Ziele sind.
Wenn Sie Ihre Ideen und Pläne gefunden haben, überlegen Sie gemeinsam: Wer kann dabei helfen, die Ideen zu verwirklichen? Das können zum Beispiel Freund*innen, Eltern, Geschwister, Kolleg*innen, Trainer*innen oder Nachbar*innen sein. Ist Ihr Traum zum Beispiel, nach Spanien zu reisen? Dann können Sie einen Kollegen einladen, der schon mal in Spanien war. Oder Sie nehmen Sprach-Unterricht bei einer Spanisch-Lehrerin.
Alle Personen, die Ihnen wichtig sind, laden Sie zur Ihrer Persönlichen Zukunftsplanung ein. Und auch die Menschen, die vielleicht etwas über Ihren Traum wissen könnten. Auch hier ist wichtig, dass Sie entscheiden, wen Sie einladen wollen.
2. Der Tag der Persönlichen Zukunftsplanung
Dann kommt der Tag der Persönlichen Zukunftsplanung. Das kann ein Treffen oder ein Fest sein. Sie laden all die Menschen ein, die Sie dabei haben möchten. Bei dem Treffen oder dem Fest denken alle gemeinsam nach: Wie können Sie es schaffen, Ihren Traum zu verwirklichen? Wie können Sie Ihre Ziele erreichen? Gemeinsam entstehen oft viele gute Ideen. Deswegen ist es gut, wenn Sie verschiedene Menschen einladen!
Es kann sehr hilfreich sein, wenn zwei Expert*innen für Zukunftsplanung bei diesem Treffen dabei sind. Eine Person ist die Moderator*in und leitet das Gespräch. Die zweite Person schreibt oder zeichnet auf, was Sie und die anderen Menschen bei dem Treffen sagen. So kann ein Bild oder eine Liste mit Ideen entstehen, wie Sie Ihre Ziele erreichen können.
3. Nach der Zukunftsplanung
Nach der Persönlichen Zukunftsplanung arbeiten Sie daran, Ihre Ziele zu erreichen. Ist Ihr Traum zum Beispiel, nach Spanien zu reisen, dann lernen Sie vielleicht Spanisch. Vielleicht gehen Sie in ein Reisebüro oder Sie suchen nach Flugtickets im Internet. So kommen Sie Ihrem Traum näher.
Was ist bei einer Persönlichen Zukunftsplanung wichtig?
Fantasie und Offenheit
Sie und alle Ihre Gäste bei dem Treffen suchen nach Ideen und Lösungen. Dabei sollten Sie keine Angst haben, vielleicht verrückte Ideen auszusprechen. Alle Ideen sind willkommen. Denn alle Ideen können helfen.
Freunde, Familie, Kolleg*innen und Bekannte
Hilfreich kann es sein, wenn Sie ganz unterschiedliche Menschen einladen: zum Beispiel ältere und jüngere Menschen, Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen mit verschiedenen Hobbys, mit verschiedenen Berufen. Denn dann haben die Menschen wahrscheinlich auch ganz verschiedene Ideen.
Sie als Mensch stehen im Mittelpunkt
Sie sind bei der Zukunftsplanung die Hauptperson. Und Sie sollten nur die Menschen einladen, die Sie einladen wollen. Das Ziel der Zukunftsplanung ist, dass Sie Ihre Ziele, Wünsche und Träume unabhängig und frei besprechen können. Sie können auch mit Fachleuten, wie zum Beispiel Betreuer*innen, Sozialarbeiter*innen oder *innen sprechen. Aber manchmal sind diese Personen nicht die richtigen für Ihre Ziele. Bei der Zukunftsplanung geht es darum, was Sie erreichen wollen und was Ihre Ziele sind. Denn es geht um Ihre Zukunft.
Wer bietet Persönliche Zukunftsplanung an?
Es gibt Vereine und Expert*innen, die Persönliche Zukunftsplanung organisieren und anbieten. Beim Persönliche Zukunftsplanung e.V. können Sie Informationen und Unterstützung bekommen.
Sie können auch bei Behindertenverbänden, wie zum Beispiel beim Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) oder der Lebenshilfe danach fragen.
Am besten ist es, wenn Sie eine unabhängige Person finden, die mit Ihnen eine Persönliche Zukunftsplanung macht. Unabhängig bedeutet, dass die Person mit Ihrem Leben noch gar nichts zu tun hatte. So können Sie ganz frei darüber sprechen, was Sie ändern wollen und was Ihre Ziele sind.
Was kostet die Persönliche Zukunftsplanung?
Das ist im Moment noch sehr unterschiedlich. Manchmal kostet die Persönliche Lebensplanung Geld, manchmal ist sie kostenlos. Es kommt darauf an, wer die Persönliche Zukunftsplanung macht und ob jemand die Kosten übernimmt.
Wenn sie Geld kostet, kann die die Kosten bezahlen. Die Behörde übernimmt aber oft nur einen Teil der Kosten.
Einige Verbände und Vereine bieten eine Persönliche Zukunftsplanung kostenlos an. Doch Verbände und Vereine sind nicht unabhängig.
Wenn Sie die Persönliche Zukunftsplanung selbst bezahlen wollen, müssen Sie ungefähr mit 500 bis 1.000 Euro Kosten rechnen. Fragen Sie am besten bei den Fachleuten nach, wie viel eine Persönliche Zukunftsplanung kostet.
Sie können auch versuchen, selbst eine Persönliche Zukunftsplanung zu organisieren. Auf der Internetseite des Netzwerks Persönliche Zukunftsplanung können Sie Informationen dazu finden.
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Informationen zum Thema auf anderen Webseiten
Zu diesem Thema empfiehlt unsere Redaktion diese weiterführenden Inhalte auf anderen Webseiten:
Auf der Webseite des Netzwerks Persönliche Zukunftsplanung e.V. finden Sie viele Informationen zum Thema.
Erklärfilm zur Persönlichen Zukunftsplanung des Netzwerks Persönliche Zukunftsplanung.
Auch das Online-Handbuch Inklusion als Menschenrecht bietet Informationen zur Persönliche Zukunftsplanung.
Sie können auch zu einer EUTB-Beratungsstelle gehen. Dort können Sie danach fragen, ob es in Ihrer Region Expert*innen zur Persönlichen Zukunftsplanung gibt.
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Zuletzt aktualisiert am 05. Juli 2024