Zwei junge Männer tragen eine junge Frau gemeinsam auf ihren Armen. Alle drei lächeln.

Persönliche Zukunftsplanung

Es gibt Menschen, die sich Veränderung in Ihrem Leben wünschen: zum Beispiel wollen sie nicht mehr in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten. Einige wollen sich vielleicht ihren Traum von einer Reise erfüllen. Dann ist eine Persönliche Zukunftsplanung vielleicht genau das Richtige. Eine Persönliche Zukunftsplanung soll dabei helfen, dass Menschen ihren Zielen und Wünschen näherkommen. Freunde, Bekannte, Familie oder Expert*innen können dabei helfen.

Was ist die Persönliche Zukunftsplanung?

Ein Mann im Rollstuhl am Strand, im Hintergund das Meer

Persönliche Zukunftsplanung bedeutet, dass Sie über Ihr Leben und Ihre Zukunft nachdenken. Zusammen mit Freund*innen und Familie stellen Sie sich wichtige Fragen zu Ihrer Zukunft. Zum Beispiel:

  • Womit bin ich in meinem Leben unzufrieden?
  • Was möchte ich in meinem Leben ändern?
  • Was sind meine Stärken?
  • Wie sieht eine gute Zukunft für mich selbst aus?
  • Was sind meine Träume und meine Ziele für die Zukunft?
  • Was kann ich tun, um diese Ziele zu erreichen?
  • Wer kann mir dabei helfen?

Bei der Zukunftsplanung finden Sie neue Wege, um Ihre Ziele zu erreichen. Sie entwickeln neue Ideen und Pläne für Ihre Zukunft. Ihr Traum ist zum Beispiel, eine Ausbildung zu machen oder in einer Wohngemeinschaft zu leben. Vielleicht wollen Sie eine andere Sprache lernen oder eine Reise nach Spanien unternehmen.

Wenn Sie ein Ziel festgelegt haben, dann denken Sie darüber nach, wie Sie dieses Ziel erreichen können. Oder wie Sie Ihrem Ziel näher kommen können. Dabei können Freund*innen, Ihre Eltern, Geschwister, Kolleg*innen, Nachbar*innen helfen.

So planen Sie eine gute Zukunft für sich selbst.

Wer kann eine Persönliche Zukunftsplanung machen?

Alle Menschen können eine Persönliche Zukunftsplanung machen. Es ist egal, wie alt Sie sind, ob Sie eine Behinderung oder chronische Krankheit haben. Eine Persönliche Zukunftsplanung kann besonders interessant sein,

  • wenn Sie denken, dass Sie keine guten Aussichten für Ihre Zukunft haben,
  • wenn Sie das Gefühl haben, dass sich in Ihrem Leben etwas ändern muss,
  • wenn Sie Ziele haben, die Sie erreichen wollen,
  • wenn sich in Ihrem Leben etwas stark verändert hat.

Auch Menschen, die ein besonderes Ereignis erleben, können eine Persönliche Zukunftsplanung machen: zum Beispiel wenn Sie ein Kind bekommen, wenn die Kinder von zu Hause ausziehen, wenn Sie einen neuen Job anfangen, wenn Sie die Schule abschließen, wenn Sie Ihren Partner oder Ihre Partnerin verloren haben oder wenn Sie in Rente gehen.

Wie läuft die Persönliche Zukunftsplanung ab?

Eine Gruppe junger Menschen sitzt am Tisch, sie sprechen miteinander und lachen

1. Vorbereitung

Als erstes sollten Sie mit Fachleuten für Persönliche Zukunftsplanung sprechen. Gemeinsam klären Sie wichtige Fragen: Zum Beispiel, was Sie in Ihrem Leben ändern möchten. Oder was Ihr Traum oder Ihre Ziele sind. Wenn Ihr Traum ist, nach Spanien zu reisen, dann erklären Sie das dem Experten oder der Expertin. Sie erzählen auch von Ihren Stärken und von Ihren Interessen.

Sie überlegen also als erstes, welche Ideen und Pläne Sie haben. Der Experte oder die Expertin für Zukunftsplanung unterstützt Sie dabei. Wichtig ist, dass Sie sagen, was Sie wollen, was Ihre Ziele sind. Der Experte oder die Expertin für Zukunftsplanung soll nicht für Sie entscheiden.

Wenn Sie Ihre Ideen und Pläne gefunden haben, überlegen Sie gemeinsam: Wer kann dabei helfen, dass Sie diese Ideen und Pläne verwirklichen können? Das können zum Beispiel Freund*innen, Eltern, Geschwister, Kolleg*innen, Trainer*innen oder Nachbar*innen sein. Ist Ihr Traum zum Beispiel, nach Spanien zu reisen? Dann können Sie einen Kollegen einladen, der schon mal in Spanien war. Oder Sie nehmen Sprach-Unterricht bei einer Spanisch-Lehrerin.

Alle Personen, die Ihnen wichtig sind, laden Sie zur Ihrer Persönlichen Zukunftsplanung ein. Und auch die Menschen, die vielleicht etwas über Ihren Traum wissen könnten. Auch hier ist wichtig, dass Sie entscheiden, wen Sie einladen wollen.

2. Der Tag der Persönlichen Zukunftsplanung

Dann kommt der Tag der Persönlichen Zukunftsplanung. Das kann ein Treffen oder ein Fest sein. Sie laden all die Menschen ein, die Ihnen dabei helfen können, Ihren Traum oder Ihre Ziele zu erreichen. Bei dem Treffen oder dem Fest denken alle gemeinsam nach: Wie können Sie es schaffen, Ihren Traum zu verwirklichen? Wie können Sie Ihre Ziele erreichen? Gemeinsam entstehen oft viele gute Ideen. Deswegen ist es gut, wenn Sie verschiedene Menschen einladen!

Es kann sehr hilfreich sein, wenn zwei Expert*innen für Zukunftsplanung bei diesem Treffen dabei sind. Eine Person ist die Moderator*in und leitet das Gespräch. Die zweite Person schreibt oder zeichnet, was Sie und die anderen Menschen bei dem Treffen sagen. So kann ein Bild oder eine Liste mit Ideen entstehen, wie Sie Ihre Ziele erreichen können.

3. Nach der Zukunftsplanung

Nach der Persönlichen Zukunftsplanung arbeiten Sie daran, Ihre Ziele zu erreichen. Ist Ihr Traum zum Beispiel, nach Spanien zu reisen, dann lernen Sie vielleicht Spanisch. Vielleicht gehen Sie in ein Reisebüro oder Sie suchen nach Flugtickets im Internet. So kommen Sie Ihrem Traum näher.

Was ist bei einer Persönlichen Zukunftsplanung wichtig?

Zwei Personen tauchen im Hallenbad mit Tauchgeräten

Fantasie und Offenheit
Sie und alle Ihre Gäste bei dem Treffen suchen nach Ideen und Lösungen. Dabei sollten Sie keine Angst haben, vielleicht verrückte Ideen auszusprechen. Alle Ideen sind willkommen. Denn alle Ideen können helfen.

Freunde, Familie, Kolleg*innen und Bekannte
Bei einer Persönlichen Zukunftsplanung kommen Menschen zusammen und denken gemeinsam nach. Laden Sie dazu Personen ein, die Ihnen wichtig sind. Am besten ist es, wenn Sie ganz verschiedene Menschen einladen: zum Beispiel ältere und jüngere Menschen, Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen mit verschiedenen Hobbys, mit verschiedenen Berufen. Denn dann haben die Menschen wahrscheinlich auch ganz verschiedene Ideen.

Sie als Mensch stehen im Mittelpunkt
Sie sind bei der Zukunftsplanung die Hauptperson. Und Sie sollten nur die Menschen einladen, die Sie einladen wollen. Das Ziel der Zukunftsplanung ist, dass Sie Ihre Ziele, Wünsche und Träume unabhängig und frei besprechen können. Sie können auch mit Fachleuten, wie zum Beispiel Betreuer*innen, Sozialarbeiter*innen oder Therapeut*innen sprechen. Aber manchmal sind diese Personen nicht die richtigen für Ihre Ziele. Bei der Zukunftsplanung geht es darum, was Sie erreichen wollen und was Ihre Ziele sind. Denn es geht um Ihre Zukunft.

Wer bietet Persönliche Zukunftsplanung an?

Es gibt Vereine und Expert*innen, die Persönliche Zukunftsplanung organisieren und anbieten. Beim Netzwerk Persönliche Zukunftsplanung e.V. können Sie Informationen und Unterstützung bekommen.

Sie können auch bei Behindertenverbänden, wie zum Beispiel beim Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) oder der Lebenshilfe danach fragen.

Am besten ist es, wenn Sie eine unabhängige Person finden, die mit Ihnen eine Persönliche Zukunftsplanung macht. Unabhängig bedeutet, dass die Person mit Ihrem Leben noch gar nichts zu tun hatte. So können Sie ganz frei darüber sprechen, was Sie ändern wollen und was Ihre Ziele sind.

Was kostet die Persönliche Zukunftsplanung?

Das ist im Moment noch sehr unterschiedlich. Manchmal kostet die Persönliche Lebensplanung Geld, manchmal ist sie kostenlos. Es kommt darauf an, wer die Persönliche Zukunftsplanung macht und ob jemand die Kosten übernimmt.

Wenn sie Geld kostet, kann die Eingliederungshilfe die Kosten bezahlen. Manchmal bezahlt die Behörde auch nur einen Teil der Kosten.

Manchmal bieten auch Verbände oder Vereine eine Persönliche Zukunftsplanung kostenlos an. Doch Verbände und Vereine sind nicht unabhängig.
Wenn Sie die Persönliche Zukunftsplanung selbst bezahlen wollen, müssen Sie ungefähr mit 500 bis 1.000 Euro Kosten rechnen. Fragen Sie am besten bei den Fachleuten nach, wie viel eine Persönliche Zukunftsplanung kostet.

Sie können auch versuchen, selbst eine Persönliche Zukunftsplanung zu organisieren. Auf der Internetseite des Netzwerks Persönliche Zukunftsplanung können Sie Informationen dazu finden.

Zuletzt aktualisiert am 23. Februar 2024

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